Mensch, Martin!

Geheimnisse der „Schmalzgrube“…

Siebzehnjährig verließ der junge Martin die Lateinschule von Eisenach. Es folgten zehn entscheidende Jahre seines Lebens.

Bevor er in Erfurt sein Wohnheim, die Georgenburse, bezog, musste er ein spukhaftes Aufnahmeritual, die "Depositio", überstehen: Seine Mitbewohner vermummten ihn als wildes Untier. Sie grölten: "Lasst uns dem Manne das Tier austreiben!", rissen ihm Eselsohren vom Kopf und tauften ihn mit stinkendem Gebräu. Erst dann durfte er sich zu den gebildeten Menschen zählen 

An der Erfurter Universität ging es hoch her. Studenten soffen, gingen mit Huren oder prügelten sich mit Handwerksgesellen. Man duellierte sich. Auch Martin L. ließ kein Fettnäpfchen aus.

Mit zwanzig Jahren öffnete er zum ersten Male eine vollständige Bibel. Von nun an ließ er das Buch der Bücher nicht mehr aus den Händen, er lernte es auswendig. Jurist wollte er partout nicht werden, er wagte es dem gestrengen Vater zu widersprechen -  und so wurde aus dem Magister der Philosophie der Bettelmönch bei den Augustiner-Eremiten.

 

„Erfurt steht am rechten Ort, ist eine wahre Schmalzgrube.“  *)

  • Als passende Wegzehrung werden dargereicht: Fettbemmen (nach Bedarf auch vegetarisch) mit Kräutern und Gürkchen

  • und als geistige Stärkung: ein klarer heimischer 40prozentiger Kräuterlikör (sowieso vegan).

„Iss, was gar ist - trink, was klar ist – red was wahr ist …“    *)

*) Zitate von Martin Luther